Die Konrad-von-Parzham-Kapelle in Kaindorf an der Sulm
Ab dem Jahre 2000 wurde auf dem Gemeindegrund Kaindorf an der Sulm nahe dem neuen Ortszentrum gegenüber der Volksschule in einem eigenwilligen, neuartigen Stil die sogenannte „Konrad-von-Parzham-Kapelle" erbaut. Die Idee hiefür mag wohl in Verbindung mit den Kapuzinern, die viele Jahre in Leibnitz gewirkt haben, entstanden sein. Hinter dem wenig bekannten Namen „Konrad von Parzham" steckt ein Kapuziner Laienbruder aus Altötting in Bayern, Bistum Passau.
Konrad von Parzham wurde 1818 als Johann Evangelist Birndorfer geboren. Der Bub war von seinen Eltern dazu ausersehen, den großen väterlichen Bauernhof in Parzham bei Bad Griesbach zu übernehmen. Konrad hatte es sich aber anders überlegt und trat 1849 in das Kapuzinerkloster St. Anna von Altötting ein. Dort wirkte er als Laienbruder und Pförtner bis zu seinem Tod am 21. April 1884.
Seine Tätigkeit war von nahezu grenzenloser Nächstenliebe für Arme und Kinder geprägt. Am 20. Mai 1934 wurde er von Papst Pius XI. heilig gesprochen. In Altötting wurde eine Kirche - die St. Konrad-Kirche - nach ihm benannt. Die Pläne für das neuartige „Zelt Gottes" entwarf Architekt Dipl.-Ing. Peter Hellweger. Die Holzskulpturen des hl. Konrad und die Figur des Gekreuzigten stammen von Wolf Gössler. Die Einweihung der Kapelle erfolgte am 21. April 2001 durch Dechant Mag. Anton Konrad aus Leibnitz.
Der Kapelle ist ein neues Kriegerdenkmal angeschlossen. Der Vorplatz ist mit roten Klinkerziegeln ausgelegt. Die Glocke hängt an der rechten Außenwand. Eine ellipsenförmige Betonplatte überdeckt den Eingang.
Text: Prof. Mag. Gert Christian und Mag. Konrad Maritschnik
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