Die Filialkirche St. Maximilian (Maxlon)
Nordwestlich von Tillmitsch steht vermutlich eine der ältesten Kirchen in der Umgebung von Leibnitz. Zwar wird sie im Dokument von 1170, in dem alle Tochterkirchen von Leibnitz genannt sind, nicht erwähnt. Man vermutet, dass St. Maximilian (Maxlon ist nur eine mundartliche Form) eine Eigenkirche des Erzbischofs von Salzburg und deshalb nicht in die Pfarre Leibnitz eingegliedert war. Die Kirche wurde erst 1458 als „capella" urkundlich erwähnt.
Die Kirche änderte mehrmals ihre Rangordnung. 1605 wird sie noch als „Pfarrkirche" betitelt, 1636 wird sie allerdings schon als Filiale bezeichnet. Diesen Titel trägt sie auch heute noch und gehört zur Pfarre Leibnitz.
St. Maximilian weist eine bewegte Baugeschichte auf. Man vermutet, dass sie im 12. Jahrhundert im romanischen Stil über einer römischen Kultstätte von Subener Mönchen (Bayern) erbaut wurde. Bevor der Kirchenraum im 14. Jahrhundert umgebaut und mit einem gotischen Netzrippengewölbe versehen wurde, war die Kirche mit einer Flachdecke ausgestattet.
Über dem gotischen Westportal befindet sich eine romanische Steinplastik, die die thronende „Sapientia" (Göttin der Weisheit) in der Gestalt Marias mit dem Kinde und zwei Engeln darstellt. Garzarolli datierte sie auf ungefähr 1230.
„Maxlon" wurde allmählich zum Ziel zahlreicher Wallfahrten und Bittgänge. Das kleine Gotteshaus konnte die vielen Besucher nicht mehr fassen. Deshalb ließ Bischof Brenner an der Ostseite eine Außenkanzel für die Prediger errichten. Regelmäßig wurden für die Weinbauern in der Kreuzwoche Wettermessen gelesen. Der hl. Maximilian wird mit den Attributen Regenumhang, Kreuz und Schwert dargestellt. Unter emsiger Mithilfe der Ortsbevölkerung wurde die Kirche 1975 auẞen und 1990 innen renoviert und die Ausstattung restauriert.
Quellen: Manuskript, zur Verfügung gestellt von Frau Martina Pfanner, Maxlon;
Pfarrblatt der Pfarre Leibnitz, Nov. 1990, Maxlon, geschichtlicher Abriss von Prof. E. Staudinger;
Leibnitz aktuell, XI/1978, XII/1978, 1/1979.