Die Dorfkapelle "Unserer lieben Frau Mariahilf" in Wagna
Die Anfänge der Kapelle Wagna liegen im Dunkeln. Sicher ist nur, dass das Kapellenschiff der ältere Teil des Bauwerkes ist. Der Turm wurde erste später errichtet. 1986 bildete sich unter Obmann Josef Klapsch eine Kapellengemeinschaft, die sich das Ziel gesteckt hatte, ihr „Dorfheiligtum" einer generellen Erneuerung zu unterziehen.
Anlässlich der Renovierung in den Jahren 1986/87 wurde im Turmknauf eine Urkunde mit folgendem Text gefunden: „Im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und der Fürbitte Mariens erbitten wir folgende Inschrift kundzutun: "Im Jahre 1889, den 9. Juli, haben die Bewohner der Gemeinde Wagna unter Anregung der Bauführung des Herrn Johann Klapsch und in der Zeitperiode des sehr geehrten Herrn Gemeindevorstehers Anton Neuhold die Renovierung und den Zubau der Kapelle vollendet und am heutigen, den 8. Juli, das Turmkreuz und Knopf aufgezogen“.
Im Zuge der Renovierung 1987 wurde das Dokument der Schutzhülle entnommen, restauriert, kopiert und an seine ursprüngliche Stelle zurückgelegt. Ausgangspunkt der Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten 1986 war die spätbarocke Mariengruppe samt Strahlenkranz und der Engelsfiguren im Apsisbereich. Mit den Restaurierungsarbeiten wurde Valentin Schaunig aus Vorau beauftragt.
Als Zeichen der Dreieinigkeit finden wir im Altarraum das „Auge Gottes", das Fenster des Heiligen Geistes und Maria mit dem Jesuskind. Im Zuge der Restaurierung kam unter den Malschichten auch der Silbergrund des Altares zum Vorschein. Ein Blumenfries in der Apsis umkränzt Maria mit Lilien, Rosen, Nelken und Anrufungssprüchen. Ergänzend zur Renovierung hegten die Dorfleute den Wunsch, das Kapellenschiff mit zwei Glasfenstern (Florian und Notburga) zu verschönern.
Die Entwürfe für die beiden Glasfenster, gestiftet von den Familien F. u. M. Krainer und Mathilde Klapsch, stammen von Prof. Franz Weiß. Die färbigen, mundgeblasenen Scheiben wurden in der Glaswerkstätte in Schlierbach hergestellt.
In der Kapelle befindet sich ein sogenannter Lavabobrunnen, datiert mit 1675, der also älter ist als die Kapelle selbst und vermutlich aus dem Schloss Wagna stammt. In den vier Mauernischen befinden sich Abbilder der hl. Margaretha, der hl. Mathilde, des hl. Eduard und des hl. Maximilian.
Nach der Demontage der Glocken während des Zweiten Weltkrieges wurden 1950 unter Obmann Josef Flucher zwei neue gekauft.
Information: Josef Klapsch, Kapellenbericht, Dorf Wagna.